Im Herzen des Chateau Leoville Las Cases, eines 2eme Cru auf dem Sprung zum 1er Cru und der klaren Nummer 1 in Saint Julien, gibt es zwei antike, fast identische, italienische Spiegel aus dem 18ten Jahrhundert. Die in 2021 erscheinende Millesime Secret spiegelt die Einzigartigkeit dieser Kunstwerke als erste von nur zwei Editionen der Reihe Collection MiroiR . Die Jahrgänge 1988, 1995, 1998, 2001, 2003 und 2008 mit jeweils einer Flasche machen bereits die erste Sammler-Kiste zu einem Must-Have. 1988: Wieder ein klassischer Las Cases, viel schwarze Johannisbeere, Kirsche und Gewürze in der Nase. Sehr vielschichtig und komplex im Mund, konzentriert, hervorragend balanciert, sehr lang, viel klassischer als der etwas kalifornische Barton, ein großer Wein. 95/100 1995: Der Wein explodiert förmlich vor Aromen von dunklen Früchten, Mineralien, Vanille und Gewürzen. Im Gaumen ungeheuer reif, mit langem Finale und beeindruckender Struktur. 97/1001998: Wieder ein klassischer Las Cases, viel schwarze Johannisbeere, Kirsche und Gewürze in der Nase. Sehr vielschichtig und komplex im Mund, konzentriert, hervorragend balanciert, sehr lang, viel klassischer als der etwas kalifornische Barton, ein großer Wein. 95/1002001: Unglaublich! Noch besser als der 2000er? Dicht, satt, saftig, viel Schmelz, lang und charmant, Saint Julien von seiner besten Seite. Kandidat für ein vorderen Platz „Wein des Jahrgangs'. 96/1002003: Fast schwarz, leichte rubinrote Reflexe. Am Gaumen explosiv, Wucht und Kraft ohne Ende, etwas weniger Finesse als Lafite, aber ohne Zweifel einer der besten Weine des Jahrgangs. Das Volumen und die Üppigkeit versetzen den Verkoster in Erstaunen, satte, perfekt polierte Tannine, feine Säure, hervorragende Balance dieses Powerweins, extrem langer Nachhall. Der beste Las Cases meiner Verkostungserfahrung. 95-97/1002008: Lobenberg: Erst in der zweiten bis vierten Oktoberwoche gelesen. Sehr geringe Erntemenge dank radikaler Ertragsbeschränkungen und penibelster Auslese. Fast schwarz mit leichtem, violetten Wasserrand. Erdig, lehmig, Staub neben viel roter Frucht in der Nase. Cassis und frische schwarze Johannisbeere, Thymian, Brombeere und Blaubeere, fruchtig und muskelbepackt drückend, mehr Kraft und weniger Feinheit als in den zwei Jahren zuvor. Sattes Tannin und Fruchtfleisch im Mund, auch hier die Muskeln und viel Druck, deutlich mehr Latour als wie früher Lafite. Das Tannin ist nicht spröder oder gar rau, sondern hochfein und poliert, rassige Säure daneben. Insgesamt aber schon viel Harmonie mit Samt und Seide aufweisend, schwarze Frucht und Pflaume rollt nach. Sehr langer und harmonischer Nachall mit hochrollender Frucht. Etwas ungewohnt, dass die überragende Feinheit von 2006 und 2007 fehlt, 2008 ist wirklich ein sauber definierter Athlet mit viel Muskeln, Dampf und Druck in 2008. Ein Zehnkämpfer und ein extrem langlebiger Dauerläufer zugleich. Die satte Säure muss sich mit dem immensen, aber polierten Tannin noch besser einbinden, im Grunde kommt die Probe Anfang April bei so später Lese einige Wochen zu früh. Der Las Cases 2008 mag vielleicht sogar ganz groß werden. Ob er den Primus Saint Juliens im Jahr 2008, Leoville Barton, dann wie fast immer irgendwann doch noch schlägt? 95-97/100 Wann die Millésime Historique erscheinen wird ist noch nicht bekannt, aber ich erwarte auch dann einen ebenso großen Wurf. Die Millesime Secret ist bereits eine Einzigartige Sammlung aus der Chateau-Reserve. 95-97/100